Zucker Teil 2
Zucker ist heutzutage in sehr vielen Nahrungsmitteln und Gerichten enthalten. Chips, Schokolade, Kuchen, Ketchup – das sind nur einige der absoluten „Zuckerbomben“. Insgesamt essen viele von uns mehr Zucker, als sie eigentlich sollten. Die meisten sind sich auch gar nicht über den hohen Zuckerkonsum bewusst. Wir wissen aber: Zu viel Zucker ist ungesund und macht krank. Das schlimme ist aber, dass Zucker zusätzlich auch süchtig machen kann. Und wer in eine Abhängigkeit gerät, der kann nur schwer wieder rausfinden. In diesem Artikel wollen wir Ihnen die Zuckersucht näher erklären. Außerdem wollen wir Lösungen finden, wie Betroffene besser damit umgehen können.
Zucker macht krank
Zucker wird heutzutage n der Form von Industriezucker oder als natürlicher Zucker (z.B in Obst) aufgenommen). Vor allem der Industriezucker ist in hohen Formen aber sehr schädlich für uns. So können Krankheiten entstehen, welche den Körper angreifen. Dazu zählt z.B die Zuckerkrankheit Diabetes-2. Aber auch Krebs sowie diverse Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystem können durch einen zu hohen Konsum von Haushaltszucker entstehen. Besonders alte Menschen haben des Weiteren mit Alzheimer zu kämpfen, welches häufig auch eine Folge von hohem Zuckerkonsum ist. Wenn Sie sich weiter für die gesundheitlichen Risiken von Zucker interessieren, finden Sie in diesem Artikel weitere Infos.
Zu viel Zucker führt zu einer Sucht
Zucker bewirkt den Ausstoß von Dopamin. Dopamin ist ein Glückshormon, welches das Belohnungszentrum im Gehirn anregt. Dopamin gilt eigentlich als Antrieb für uns, z.B vor einem Wettbewerb oder einer Klausur. Es gibt uns die Motivation, unsere Ziele zu verfolgen. Das Verfolgen und Erreichen unserer Ziele macht uns dann glücklich.
Süchtig nach „Dopaminkicks“
Dieses euphorisierende Gefühl macht allerdings süchtig. Wir wollen immer mehr an Dopamin und geraten in Versuchung, noch mehr Zucker zu uns zu nehmen. Solche „High-Gefühle“ haben wir auch beim Konsum von Drogen. Sogar beim Gucken von Fernsehserien wird z.B Dopamin ausgestoßen. Geraten wir tatsächlich in eine chronische Sucht, so können schwere Folgen für die Gesundheit entstehen.
Große Gefahr: Niedriger Serotoninspiegel
Das Risiko für eine Sucht ist besonders hoch, wenn der Spiegel des Serotonins zusätzlich sehr niedrig ist. Serotonin ist nämlich ein Neurotransmitter, welcher als „Glückshormon“ bekannt ist. Bei depressiven Menschen ist der Serotoninspiegel bspw. besonders niedrig. Dadurch wirken wir ängstlich, schüchtern und unzufrieden. Unser Selbstbewusstsein ist gering. Einige depressive Menschen versuchen dann ihre Depression damit zu kompensieren, viele Süßigkeiten etc. zu essen. Besonders das ist aber besonders riskant. Man läuft Gefahr, in einen Teufelskreis zu geraten, dem schwer zu entfliehen ist.
Experimente beweisen Zuckersucht
Lange Zeit gab es Zweifel daran, ob Zucker tatsächlich süchtig macht. Der Forscher Bart Hoebel sowie sein Team der Princeton University führten Experimente mit Ratten durch, welche dann aber genau dies zeigten. So setze man sie stets dem Zucker aus. Als man den Zucker dann wieder absetze, war die Reaktion ähnlich wie bei alkoholkranken oder drogenabhängigen Menschen. Die Ratten bekamen Entzugserscheinungen. Sie begannen zu zittern und mit den Zähnen zu klammern. Als die Forscher ihnen wieder Zucker gaben, aßen sie den dann direkt wieder auf, und die Entzugserscheinugen verschwunden (zumindest) für eine kurze Zeit.
Auch konnte man beweisen, dass sich die Gehirne der Ratten bereits nach 4 Wochen unter stetiger Zugabe von Zucker veränderten. Die Gehirne wiesen eine ähnliche Struktur auf wie die Gehirne von Menschen, welche süchtig nach harten Drogen (z.B Kokain) sind.
Wann ist man süchtig nach Zucker?
Süchtig ist man meist dann, wenn man es nicht schafft eine längere Zeit lang ohne zuckerhaltige Produkte auszukommen. So ist es sinnvoll, über einen längeren Zeitraum ein Selbstexperiment durchzuführen. Über diesen längeren Zeitraum (z.B 2 Wochen) sollte man versuchen, keinerlei Industriezucker zu sich nehmen.
Dazu muss man sich jedoch erst einmal bewusst machen, welche Produkte alle Zucker enthalten. Industriell verarbeiter Zucker ist nämlich nicht nur in Süßigkeiten und Schokolade enthalten. Auch scheinbar gesunde Produkte wie Fruchtjoghurts oder unser Frühstücksmüsli sind meist sehr reich an industriellem Zucker. So empfehlen wir sich das Frühstück lieber selber zusammen zu stellen (z.B Haferflocken + frisches Obst) anstatt auf Fertigprodukte zu setzen. Auch viele Getränke (von Cola bis hin zu Cappuccino oder Multivitamin-Saft) enthalten viel Zucker. Daher sollten Sie vor allem Wasser trinken.
Informieren Sie sich also, welche Inhaltsstoffe Ihre tägliche Nahrung hat. Anschließend probieren Sie das Experiment aus um festzustellen, ob Sie zuckersüchtig sind.
Tipps um die Zuckersucht zu bekämpfen
Auf gesüßte Getränke verzichten
Besonders schädlich für den Körper sind zuckerhaltige Getränke, und davon gibt es reichlich auf dem Markt. Nicht nur die bekannten Getränke Cola, Fanta und Sprite gehören dazu. Auch neue „Modegertränke“ wie Club Mate oder Mio Mate sind besonders zuckerhaltig. Außerdem sind die meisten Fruchtsäfte aus dem Supermarkt sehr ungesund. Sie enthalten ebenfalls viel Zucker. Wenn sie Saft oder Limonade trinken, dann am besten nur wenn sie die Getränke selber zubereiten (aus frischem Obst). Zudem sollten sie Kaffee oder Tee am besten pur, also nicht mit extra viel Zucker trinken. Die beste Methode ist allerdings, nur stilles Wasser zu trinken.
Früh schlafen gehen
Besonders Schlafmangel kann zu Heißhunger führen und erhöht die Gefahr, dass wir viele süße Dinge zu uns nehmen. Somit empfehlen wir, früh und ausreichend zu schlafen. Viele machen den Fehler, besonders am Abend (z.B während man Fernsehen guckt) nochmal zu naschen. Wenn Sie sich aber bereits vorher die Zähne putzen, können Sie der Versuchung widerstehen.
Natürliche Lebensmittel essen
Als beste Ernährungsform gilt es, natürliche Produkte zu essen. Ihre Nahrung sollte daher so wenig industriell verarbeitet wie möglich sein. Setzen sie auf gesunde Lebensmittel (z.B Kartoffeln, Haferflocken, Quinoa etc.) anstatt auf Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza. Diese enthalten weitaus weniger industriell verbreiteten Zucker.
Gesunder Zuckerersatz
Zucker kommt meist als Zusatz bzw. Süßstoff in unserer Nahrung vor. Wenn sie darauf aber nicht verzichten wollen, gibt es gesunde Alternativen. Ein Beispiel dafür liefert Stevia. Dabei handelt es sich um eine süß schmeckende Pflanze, welche aus Südamerika stammt. Sie enthält deutlich weniger Kalorien als Zucker. Außerdem kann sie den Blutzuckerspiegel gut regulieren. Stevia lässt sich z.B im Internet erwerben.
Lebensmittel mit niedriger glykämischer Last
Die glykämische Last spielt beim Verzehr von Kohlenhydraten eine große Rolle. Kohlenhydrate mit niedriger glykämischer Last sind deutlich zu bevorzugen. Wenn diese nämlich niedrig ist, so kommt es zu keiner Insulinresistenz oder Fettleber. Dabei ist es vor allem wichtig auf komplexe, und nicht raffinierte/ isolierte Kohlenhydrate zu setzen. Auch sollte das Verhältnis zwischen Säuren und Basen in Ihrer Ernährung weitestgehend ausgeglichen sein (hier mehr dazu).
Alkohol meiden
Beim Konsum von Alkohol besteht (neben vielen anderen Nachteilen) das Problem, dass dieser den Blutzuckerspiegel verändert. Es kommt zu Schwankungen, die nicht gut für den Körper sind. Besser ist es, wenn sich ein weitestgehend konstanter Blutzuckerspiegel einstellt. Meiden Sie Alkohol also weitestgehend. Außerdem werden in den meisten Bars heutzutage viele sehr süße Cocktails angeboten. Besonders auf diese sollte man in der Regel verzichten. In einer „Partynacht“ bemerkt man leider meist nicht, wie viel Kalorien man eigentlich zu sich nimmt.
Gesunde Snacks
Sie kennen es sicherlich: Sie sind gerade am arbeiten oder Fernsehen gucken, und brauchen etwas für den kleinen Hunger zwischendurch. Da greifen viele zu Chips oder Schokolade. Alternativ kann man allerdings auch auf gesunde Snacks zurückgreifen, die mindestens genauso gut schmecken. Es gibt eine Vielzahl gesunder Süßigkeit (bspw. diverse Riegel oder Fruchtschnitten). Besonders Reformhäuser, Bioläden und auch viele Online Shops bieten gesunde und schmackhafte Snacks an. Empfehlenswert ist zudem, dass Sie Obst und Gemüse als Zwischenmahlzeiten zu sich nehmen.